#1

Gradationseinstellung bei Farbmischköpfen

in Dunkelkammer & Entwicklung 12.09.2006 22:42
von RLindner • Mitglied | 1.201 Beiträge
Hallo,

nachstehende Tabellen und Angaben habe ich von der Kaiser-Homepage kopiert.

Kontrastvariable Fotopapiere reagieren auf gelb- und magentafarbiges Licht.
Je nach Stärke der Filterdichte erhöht oder verringert sich der Kontrast des Bildes und somit auch die Belichtungszeit.
Die genauen Werte sind den Datenblättern der Papierhersteller zu entnehmen.
Als Anhalt können beim Ilford Multigrade IV folgende Werte genannt werden:

Gradation | Filtereinstellung 1 | Verlängerungsfaktor
00 | 150Y - 2.6
0 | 90Y - 2.3
½ | 70Y - 2.1
1 | 50Y - 1.7
1½ | 25Y - 1.4
2 | 0Y - 1.0
2½ | 15M - 1.2
3 | 35M - 1.3
3½ | 55M - 1.6
4 | 85M - 2.0
4½ | 125M - 2.4
5 | 170M - 2.6

Bei der in der nächsten Tabelle angegebenen Filtereinstellung 2 bleibt die Belichtungszeit bei allen Gradationen annähernd konstant, es müssen also keine Verlängerungsfaktoren berücksichtigt werden:

Gradation | Filtereinstellung 2

00 | 150Y - 0M
0 | 100Y - 5M
½ | 90Y - 5M
1 | 80Y - 10M
1½ | 65Y - 15M
2 | 50Y - 20M
2½ | 40Y - 30M
3 | 30Y - 50M
3½ | 20Y - 70M
4 | 10Y - 95M
4½ | 5Y - 130M
5 | 0Y - 170M

Die genannten Werte sind Richtwerte und können je nach Verarbeitung von den o.g. Werten abweichen.
Bei einem älteren Farb-Vergrößerungsgerät, dessen Filterdichten bis maximal 130 gehen, sind die Gradationen 00 und 5 auf diese Weise nicht einstellbar.


Selbst habe ich mir mittlerweile ein Multigradekopf zugelegt.
Die Vorteile liegen auf der Hand:
Am Filterrad Gradation 3,5 eingedreht ist 3,5. Wenn man so wie ich gerne Splitgradevergrösserungen macht, ist ein Farbmischkopf prinzipiell genauso geeignet, doch die Dreherei an 2 Rädchen ist unpraktisch, wenn dann noch einzelen Partien mit einem dritten Filterwert abgewedelt werden sollen wirds mir zu kompliziert.
Die Filterfolien sind soweit ok, jedoch würde ich hier nur die original Ilford Folien verwenden, die nachgemachten kenne ich zwar nicht würde sie aber mit einem Rest Misstrauen belegen.

Jeder Filterwechsel stellt eine Erschütterung des Vergrösserungsgerätes dar, steht es auch noch so stabil, es ist und bleibt eine Erschütterung.

Selber habe ich jahrelang Folien gewechselt (die von Ilford) wollte aber von der Opallampe weg, dazu mehr in einem späteren Beitrag.
Mit fortschreitendem Alter wird man bequemer, (nicht fauler) deshalb habe ich in den letzten 2 Jahren meine Dunkelkammerausrüstung komplett renoviert, und alles gewechselt was mir nicht bequem genug erschien, zum Opfer fielen u. a. die Filterfolien.

Roland


6x6


zuletzt bearbeitet 12.09.2006 22:43 | nach oben springen

#2

RE: Gradationseinstellung bei Farbmischköpfen

in Dunkelkammer & Entwicklung 12.09.2006 23:52
von Grisu • Admin | 9.337 Beiträge

Zitat von RLindner
Die Filterfolien sind soweit ok, jedoch würde ich hier nur die original Ilford Folien verwenden, die nachgemachten kenne ich zwar nicht würde sie aber mit einem Rest Misstrauen belegen.


Also, ich verwende keine Ilford-Multigrade-Filter, sondern diese (siehe Foto-Anhang), die man bei Brenner für die Hälfte kaufen kann (12,95 €). Zugegeben, es kommt preislich auf das gleiche hinaus, denn wo Ilford in 1/2-Schritten unterteilt, sind diese Folien "grob" in 1er-Schritten aufgeteilt. Aber wie dem auch sei, ich habe bisher keine Folien in 1/2-Schritten benötigt, komme mit diesen Filtern sehr gut klar und bin auch von deren Qualität absolut überzeugt. Und ich kenne die Ilford-Scheiben, da ich in der VHS immer wieder damit arbeite - ich kann also vergleichen.

Ich kann die Auffassung, dass "No-Name"-Filter nicht unbedingt zu trauen ist, also nicht teilen.



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"Wenn ich nicht malen kann, fotografiere ich, und was ich nicht fotografieren kann, werde ich nicht malen" (Man Ray)

Angefügte Bilder:
Filter.jpg


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#3

RE: Gradationseinstellung bei Farbmischköpfen

in Dunkelkammer & Entwicklung 13.09.2006 03:11
von pongo • Mitglied | 776 Beiträge

doch die Dreherei an 2 Rädchen ist unpraktisch, wenn dann noch einzelen Partien mit einem dritten Filterwert abgewedelt werden sollen wirds mir zu kompliziert
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Die vorteile des Multigrade-Kopfes sind unbestritten, ich " spare " ihn mir jedoch, weil ich öfters Color - im Moment hats mich wieder - verarbeite. Das Drehen an einem Knopf mehr hat noch keine Ermüdungserscheinungen hervorgerufen. Das Abwedeln mit einem 3. Filterwert verstehe ich nicht. Bitte näheres.
###
Wenn man das Optimum eines Fine Prints anstrebt, kommt man um Varianten, z. B. in der Filterung nicht herum. Da erscheinen mir 1 er Schritte in der Graduation doch ziemlich grob. Bekannterweise erreiche ich unterschiedliche Ergebnisse - bessere und schlechtere - schon durch die Wahl des Papiers, des Entwicklers ... und wie ist es dann erst durch das Varieren der Graduation?

VG



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#4

RE: Gradationseinstellung bei Farbmischköpfen

in Dunkelkammer & Entwicklung 13.09.2006 18:26
von Grisu • Admin | 9.337 Beiträge

Zitat von pongo
Bekannterweise erreiche ich unterschiedliche Ergebnisse - bessere und schlechtere - schon durch die Wahl des Papiers, des Entwicklers ... und wie ist es dann erst durch das Varieren der Graduation?


Da ich nach einem halben Jahr Erfahrung immer noch recht frisch in der Dunkelkammer bin, erhebe ich noch nicht den Anspruch, Fine-Prints zu machen . Allerdings meine ich persönlich (im Vergleich zu den Ilford-Filtern der VHS), dass ich das wenige Sichtbare, was eine halbe Gradationsstufe bei einem Print ausmacht, in gewissem Rahmen auch über die Belichtungszeit steuern kann. Allerdings ist diese Meinung mit Sicherheit nicht der Weisheit letzter Schluss, das gebe ich unumwunden zu !!!

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"Wenn ich nicht malen kann, fotografiere ich, und was ich nicht fotografieren kann, werde ich nicht malen" (Man Ray)



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#5

RE: Gradationseinstellung bei Farbmischköpfen

in Dunkelkammer & Entwicklung 13.09.2006 20:40
von pongo • Mitglied | 776 Beiträge

Vor längerer Zeit hatte ich einen Geschäftskollegen, dem ich fürchterlich auf den Wecker ging - heut weiß ich es - und ständig um Beurteilung meiner Bilder bat. Irgendwann hatte er es wohl satt und sagte mir, solange Sie nicht selbst entwickeln, wirds nichts. Auf meine Frage, wie lange es dauert bis man das beherrscht, sagte er mir, wenn Sie die ersten 1000 Blatt durch haben. Das muß man nun nicht wörtlich nehmen, aber irgendwie stimmt es. Die Möglichkeiten, die heute das Internet bietet, beschleunigt diesen Prozeß ebenso wie fleißig Literatur lesen und die Mitgliedschaft in einem Fotoclub. Ich persönlich habe erheblich durch das genaue Studium und konsequente Anwenden der Vorgehensweise eines Ansel Adams und Andreas Weidners in Verbindung mit Gleichgesinnten profitiert. Zu viele Vorbilder verleiten zum Vermischen der (bequemsten) Ratschläge und dann wirds wieder nichts. - Ich war viele Jahre Mitglied in Arbeitskreisen der VHS. Viel gewonnen habe ich da nicht, weil ständig kein Geld da war und die Teilnehmer von der Erfahrung her zu gemischt waren, sodaß sich immer an unten orientiert wurde. Aber das kann anderswo besser sein.

Die besten Grüße



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#6

RE: Gradationseinstellung bei Farbmischköpfen

in Dunkelkammer & Entwicklung 13.09.2006 22:29
von Grisu • Admin | 9.337 Beiträge

Hm... das gibt mir jetzt allerdings zu denken *grübel*

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"Wenn ich nicht malen kann, fotografiere ich, und was ich nicht fotografieren kann, werde ich nicht malen" (Man Ray)



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#7

RE: Gradationseinstellung bei Farbmischköpfen

in Dunkelkammer & Entwicklung 15.09.2006 08:18
von RLindner • Mitglied | 1.201 Beiträge

@pongo
Das Abwedeln mit einem 3. Filterwert verstehe ich nicht. Bitte näheres.

Ja, das war bischen flapsig beschrieben. Genau meinte ich damit wenn ich beispielsweise ein Vergrösserung mache, (ich habe ein Bild mit einem beleuchteten "Maggi" Schriftzug) und ich das Komplettbild mit einem 4,5 zu 00 Split belichte und währenddessen die Schrift mit vorher belichteten und ausgeschnittenen Masken sauber abdecke,
um dann wiederum mit einer zweiten belichteten Maske, welche nun nur die Schrift freigibt und den Rest verdeckt, ich die Schrift nur kurz mit Filter 3 belichte weil sie dann zum Rest des Bildes sehr dimensional rauskommt.
Das kann sich jetzt bischen konfus anhören, bei Unklarheiten bitte fragen.
Roland

6x6



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#8

RE: Gradationseinstellung bei Farbmischköpfen

in Dunkelkammer & Entwicklung 15.09.2006 19:30
von pongo • Mitglied | 776 Beiträge

ok Roland, jetzt habe ich verstanden was Du meinst. Mache ich (ungern) auch, aber wenn es dem Zweck dient, soll keine Arbeit zu viel sein.

Gruß



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#9

RE: Gradationseinstellung bei Farbmischköpfen

in Dunkelkammer & Entwicklung 03.06.2007 09:51
von kugelfisch • Mitglied | 2.759 Beiträge

Hi,

könnte man diesen Thread in die Dunkelkammerpraxis verschieben?

Gruß
Alex


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#10

RE: Gradationseinstellung bei Farbmischköpfen

in Dunkelkammer & Entwicklung 26.11.2008 04:25
von Strano • Mitglied | 122 Beiträge
Hallo,

dann hol ich den Thread mal aus der Versenkung:

Weil ich jetzt dann auch bald mit SW-Vergößerungen am Farbmischkopf anfange, stellt sich mir auch die Frage, wie ich denn die Gradation steuere. Das Papier-Datenblatt und die Anleitung des Vergrößerers haben mir schon fast alle Frage beantwortet. Eine ist da noch:

Im Agfa-Datenblatt zum MCP steht auf Seite 7 eine Tabelle, die mit "Konstante Belichtungszeiten für die Gradationen von 0 bis 5" überschrieben ist. Gehe ich recht in der Annahme, dass diese Tabelle das selbe ist wie die Tabelle "Filtereinstellung 2" im Eröffnungspost von Roland? Wenn ich nur eine Farbe zur Gradationssteuerung verwende, müssen ja Verlängerungsfaktoren berücksichtigt werden. Das muss ich also nicht, wenn man die Werte nach der angesprochenen Tabelle eindreht. Richtig? Warum stehen dann auch bei Gradation 2 Filterwerte, obwohl das Papier Gradation 2 bringt, wenn man keine Filter benutzt? Wo finde ich die Einstellungen für Zwischenwerte?

Edit: Im Datenblatt des Ilford-Papiers findet man die Zwischenwerte. Aber eben nur für Ilford...

zuletzt bearbeitet 26.11.2008 04:30 | nach oben springen






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